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Wie erst jetzt bekannt wurde, starb Feuerwehr-Archivar Karl Gfüllner 94Jährig

„Erfolg hat im Leben und Treiben der Welt, wer Ruhe, Humor und die Nerven behält.“

Niederpöcking – Geboren 1929 in Oberschleißheim, war Karl Gfüllner seit 1943 in seinem damaligen Heimatort Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, später dann als Kreisbrandmeister für die Feuerwehr München Nord sowie als Leiter der Werksfeuerwehr Metzler tätig. 1974 zog er nach Niederpöcking und war fortan aus dem Feuerwehrwesen im Fünfseenland nicht mehr wegzudenken. Seine Passion aber war das Sammeln und Bewahren wichtiger Dokumente und Requisiten. Bis zu seinem Rückzug im Jahr 2012 stellte er ein Kreisarchiv mit rund 55 000 Urkunden, Fotos und Festschriften zusammen. Nun wurde bekannt, dass der umtriebige und oftmals auch zornige Bewahrer der Feuerwehr-Geschichte im Landkreis Starnberg bereits im Juli im Alter von 94 Jahren verstorben ist.


„Mein Glück war, dass ich rechtzeitig mit dem Sammeln angefangen habe. Früher hat es immer geheißen, schmeiß doch des alte Graffl weg. Heute ist man froh, über jedes historische Stück, das man gerettet hat“, betonte Gfüllner während eines Interviews. Im Beisein von Georg Scheitz, damals Vorstand der Feuerwehr Andechs, holte Gfüllner aus seinem reichhaltigen Fundus eine historischen Maßkrug mit Feuerwehr-Motiv aus dem Schrank.

Er war es auch, der 1997 mit einer 14-tägigen historischen Feuerwehr-Ausstellung auf dem Heiligen Berg rund 30 000 Besucher anlockte. Auf rund 1000 Quadratmetern Fläche war damals die wechselvolle Geschichte der Feuerwehren im Landkreis Starnberg dargestellt. Das Spektrum der Ausstellungsstücke reichte vom ledernen Löscheimer über tragbaren Spritzen bis hin zu Schiebeleitern und den ersten motorbetriebenen Löschgeräten. Aus der Feder von Gfüllner stammen zudem zwei Chroniken. Die erste mit dem Titel „Feuerlöschwesen im Fünfseenland – Ohne Vergangenheit keine Zukunft“ erschien 1997 und ist mittlerweile nur noch über Antiquariate zu beziehen. 2011 folgte „Ein unbestechliches Gedächtnis“ mit rund 180 Seiten. Lob für Werk zwei gab es unter anderem von Karl Roth, dem damaligen Landrat von Starnberg: „Es ist nicht nur ein wissenschaftliches Werk und ein Zeugnis unserer Vergangenheit. Es ist auch eine unterhaltsame Lektüre, bei der es Spaß macht, darin zu blättern.“ Gfüllners Schlusssatz: „Erfolg hat im Leben und Treiben der Welt, wer Ruhe, Humor und die Nerven behält.“

Feuerwehr-Historiker: Karl Gfüllner (r.) mit seinem Nachfolger Hans Brabetz im Starnberger Feuerwehr-Archiv vor einer Feuerwehrspritze aus dem Jahr 1818

Bis vor wenigen Jahren war es Karl Gfüllner, der sich ums historische Feuerwehrwesens im Landkreis Starnberg kümmerte. Der umtriebige Kreis-Archivar opferte dafür auch im so genannten Ruhestand seine ganze Freizeit. Nun steht ein umfangreiches Kreis-Archiv mit etwa 55000 Urkunden, Fotos und Festschriften zur Verfügung. Untergebracht ist es seit 1995 im Keller des Landratsamtes in Starnberg. Erst 2012 hat sich Karl Gfüllner zurückgezogen und das Archiv in die bewährten Hände von Kreisbrandrat Johann Brabetz (Foto oben links) gelegt – mit der Auflage, es gut zu pflegen und weiter zu ergänzen.


Uli Singer

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