Gilchinger Tafel – „Blueants“ erfüllt Herzenswünsche
Gilching – Es war die 20-Jahr-Feier der Gilchinger Tafel, die in Matthias Vilsmayer eine Idee reifen ließ. In den gut besuchten Rathaussaal waren 2019 nicht nur Ehrenamtliche, Politiker sowie Sponsoren eingeladen, es kamen auch viele Nutzer der Tafel. Was der Firmenchef von „Blueants“ mit Sitz in Gilching seinerzeit zum Anlass für Gespräche mit den Betroffenen nahm und sich auch deren Schicksal anhörte. „Da hat sich gezeigt, dass viele von ihnen unverschuldet in die Krise geschlittert sind. Besonders berührt aber haben mich die vielen Kinder, die sehr bescheiden waren und sich auch über kleine Geschenke richtig freuen konnten. Da stand für mich fest, den Kindern zu Weihnachten etwas von ihren Herzenswünschen zu erfüllen.“ Waren es im ersten Jahr 35 ausgefüllte Wunschzettel, durften in den zwei Folgejahren auch die Erwachsenen mitmachen, weshalb jeweils rund 60 individuell zusammen gestellte Päckchen auf dem Tisch der Tafel zur Verteilung kamen. Heuer haben Vilsmayer und seine zehn Mitarbeiter zum vierten Male Weihnachtsmann gespielt. „Wir waren völlig überrascht zu hören, dass die Tafel mittlerweile über 100 Abholer hat. Weil so viele Wünsche zu erfüllen unser Team in Punkto Einkaufsstress enorm überfordert hätte, durften dieses Mal nur die Kinder persönliche Wünsche zu je 20 Euro aufschreiben. Für die Erwachsenen aber haben wir kleine Päckchen mit Überraschungen plus einem Einkaufsgutschein vorbereitet, so dass auch ein Wert von rund 20 Euro zusammenkam.“
Wobei es das Blueants-Team nicht ganz so genau nahm. „Wir hatten beispielsweise den Wunsch eines Mädchens, das sich warme Winterstiefel gewünscht hatte. Die Kleine hatte aber bereits Schuhgröße 42 und in dieser Größe gab es einfach keine Kinderschuhe mehr. Deshalb mussten wir in die Erwachsenen-Abteilung gehen und auch etwas mehr Geld ausgeben“, erzählt Stefanie Hirsch, Vilsmayers Ehefrau. Interessant sei auch der Wunsch eines Vierjährigen gewesen, der sich eine Schreibmaschine wünschte. „Da es im Vorfeld nicht möglich war, herauszufinden, was er damit meine, haben wir so eine Art Kinder-Computer besorgt und hoffen, dass er Spaß damit hat.“ Generell sei man überrascht gewesen, dass sich die Kinder vorwiegend sinnvolle Geschenke wie elektrische Zahnbürsten und warme Kleidung wünschten. „Wichtig war uns aber auch, nichts über den Versandhandel zu bestellen, sondern beim heimischen Einzelhandel einzukaufen“, betont Vilsmayer. Als Fazit stellte er fest: „Die Aktion hat uns heuer wieder sehr viel Spaß gemacht. Abschließend hätten auch wir noch einen Wunsch. Vielleicht finden sich im nächsten Jahr ein paar fleißige Helfer, die uns beim Einkaufen und Einpacken unterstützen. Denn wir machen auf alle Fälle weiter.“ Uli Singer