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Fritz Böhm starb 95Jährig in Geisenbrunn

Zeitlebens engagierte er sich für den Erhalt liebenswerter Traditionen

Geisenbrunn – Fritz Böhm ist tot. Der umtriebige Initiator zahlreicher Projekte, Spendenaktionen und Festivitäten in seinem Heimatort Geisenbrunn starb am 30. Oktober im Alter von 95 Jahren. Respekt vor seiner Lebensleistung zollten ihm in einer Todesanzeige sämtliche Geisenbrunner
Vereine. 


Ja, Fritz Böhm war immer für eine Überraschung gut. Und so konnte es
durchaus passieren, dass der gelernte Möbelrestaurator mit „seids a bisserl
staad und deads net so laut essen“ auf Versammlungen zwar humorvoll, aber
bestimmt um Gehör ansuchte. Seine Lebensleistung aufzuzählen, würde den
Rahmen eines Nachrufes sprengen. Seine Handschrift jedoch tragen vorrangig
unter anderem der Musikanten-Stammtisch, den er 1985 gründete, der
Stopselverein, dem er viele Jahre als Vorstandsmitglied angehörte sowie die
Volksmusikfreunde Geisenbrunn, dessen Verein er 1999 aus der Taufe hob.

Fritz Böhm war auch ab 1979 maßgeblich beim Ausbau der Schützenstube im neu
gebauten Freizeitheim Geisenbrunn beteiligt und ließ es sich nach
Fertigstellung 1983 auch nicht nehmen, erster Schützenkönig im neuen Domizil
zu werden. 

Am Herzen lag ihm in den Jahren 1983 bis 1984 außerdem die Renovierung der
Geisenbrunner Kapelle Mariae Heimsuchung. Da es an den nötigen Finanzen
mangelte, es war von 430000 Euro Sanierungskosten die Rede, organisierte er
zugunsten der Renovierung diverse Pfarrfeste. Eine Anekdote wird sich heute
noch erzählt: Nach den jeweils erfolgreich verlaufenen Festen wurden im
Wohnzimmer der Familie Martin Fink alle Einnahmen auf dem Boden geleert und
gezählt und zur Renovierung beigesteuert. Der Verstorbene war auch der
Hauptinitiator der Geisenbrunner Chronik sowie der Festschrift „80 Jahre St.
Nikolaus“ – auf sein Drängen hin wurde außerdem die „bairische Singstund‘“
eingeführt.  

Fritz Böhm war wahrlich ein Unikum, mit dem es sich auch trefflich streiten
ließ. Nein, wenn er der Überzeugung war, Entscheidungen im Sinne der Sache
wie auch der Bürger voranzutreiben, hatten Kritiker keine Chance, dieses zu
verhindern. Böhm war es auch, der zur rechten Zeit ein wahres Wort sprach,
auch wenn er sich dadurch hin und wieder Feinde machte. Für seine Verdienste
bekam er 2007 die Verdienstmedaille der Gemeinde Gilching sowie den
Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. 2012 ernannten ihn die
Volksmusikfreunde zum Ehrenvorsitzenden und 2021 wurde er Ehrenmitglied des Stopselvereins.

Foto/Text: Uli Singer



Uli Singer

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