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Mit viel Wut im Bauch gegen die Bequemlichkeit…

Kunsttherapeutin Lia Fischer appelliert an Verantwortung und auf Verzicht

Gilching – Walter ließ es sich nicht nehmen, am Samstag im ersten Stock des Rathaus-Foyers eine ungewöhnliche Ausstellung zu eröffnen. Nein, Bilder, Fotos oder Skulpturen gab es da nicht zu sehen. Vielmehr demonstrierte die Kunsterzieherin Lia Fischer mit grafisch unterschiedlich gestalteten Statements ihre Meinung zur Gleichgültigkeit vieler Menschen. Die Bilder habe sie „mit viel Wut im Bauch gegen die Bequemlichkeit und vielleicht auch bayerische Gemütlichkeit“ erstellt, betonte Fischer.

Manfred Walter (v.links / Bürgermeister), Lia Fischer sowie Leonhard Schlögl

Sie appellierte zudem an die rund 20 Gäste, die zur Vernissage am Samstag gekommen waren, auch mal Verzicht zu üben. „Wenn mich meine Kinder in zwanzig Jahren fragen, wieso der Planet brennt und das Klima kollabiert, werde ich ihnen zeigen, wie in der deutschen Politik 2023 mit ‚dafür gibt es noch keine Mehrheiten‘ gegen den umgehenden Stopp der Zerstörung der Lebensgrundlage dokumentiert wurde.“ Walter betonte im Hinblick auf die aufrüttelnden Statements: „Wir Menschen sind Weltmeister im Wegschauen, was man auch am liebsten bei diesen, oft ins Mark gehenden Sprüche der Künstlerin, tun würde.“ Dennoch empfahl er künftigen Besuchern, mindestens 30 Sekunden vor jedem Bild auszuharren und zu überlegen „was könnte da meine Rolle sein“.
Da man von der Kunst nicht leben kann, jobbt die 38Jährige Mama von zwei Kindern als Service-Kraft im Café „Schlögl-Hof“ im Gilchinger Ortsteil Argelsried. „Im Familienbetrieb der Familie Schlögl wird viel Wert auf Nachhaltigkeit und auf regionale Produkte gelegt. Deshalb macht es mir dort auch großen Spaß, zu arbeiten“, erklärte Fischer.


Zudem freut sich Fischer, dass ihre persönliche Haltung zur Umwelt auch schon auf ihre Kinder, die neunjährige Anna und den elfjährigen Levi, abgefärbt habe. „Wir diskutieren zuhause viel über Politik und die Kinder sind da meist mit dabei.“ Gast der Vernissage war auch Leonhard Schlögl, der seine Mitarbeiterin über alles lobte. „Ich hatte bisher ihre Kunst noch nicht gesehen, weiß aber, dass sie bei uns im Service nicht mehr wegzudenken ist und dass sie auch bei unseren Gästen gut ankommt.“

Als kleines Geschenk überreichte Bürgermeister Manfred Walter symbolisch ein kleines Beet mit Kräutern (Foto).

Lia Fischers Ausstellung ist noch bis zum Dienstag, 31. Oktober, jeweils während der Öffnungszeiten im Rathaus zu besichtigen. 


Uli Singer

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