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Ein Mensch von nebenan: Oliver Fiegert

Ich kann nicht Lobhudeln und sage deshalb einfach die Wahrheit

Gilching – Ja, zugegeben, manches Mal nervt er. Insbesondere dann, wenn Oliver Fiegert von der Gruppierung „Bürger für Gilching“ das Gefühl hat, die Kollegen im Gemeinderat haben versäumt, die Unterlagen zur Sitzung durchzulesen. „Es ist vieles sehr kompliziert. Das räume ich ja ein. Doch wenn ohne sich zu informieren an das Thema heran gegangen wird, kann man eigentlich keine sinnvollen Entscheidungen treffen. Und da versuche ich halt stets, etwas nachzubohren oder Nachhilfe zu leisten“, betont Fiegert. Zur Kommunalwahl am 8. März 2026 tritt er wieder an und würde sich auch über Zuwachs freuen.


Das Interview mit Oliver Fiegert entwickelt sich komplett anders, als erwartet. Weder kompliziert in der Unterhaltung noch widerborstig, wie man vielleicht vermuten könnte. Nein, der Experte, unter anderem in Punkto Umweltverschmutzung und Bauthemen, entpuppt sich als engagierter Familienvater und als durchaus interessanter Gesprächspartner.

Aus dem hohen Norden sei die Familie Fiegert anno 1977 wegen eines Berufswechsels des Vaters nach Gilching gezogen, erzählt der heute 55Jährige Maschinenbauingenieur und Bauphysiker. Als Erwachsener wählte er Berufe, die als Voraussetzung taugen, um auch im Gemeinderat ein Wörtchen mitzureden. 2020 trat er deshalb für „Bürger für Gilching“ (BfG) an und vertritt seither die Interessen die Anliegen der Bürger zusammen mit Rosmarie Brosig, die zu den Gründungsmitgliedern von „Bürger für Gilching“ im Jahr 2008 gehört. 2011 rückte sie für Nikolaus Reis (BfG) im Gemeinderat nach. Dass sie mit Fiegert einen Mit-Streiter für saubere Umwelt, sinnvolle Entscheidungen und soziales Miteinander hat, schätzt Brosig sehr.

Kennen gelernt habe sie ihn durch die Bürgerinitiative BUSG e.V. , die Fiegert gegründet hatte und in der auch Brosig Mitglied ist. Dazu erklärt Fiegert: „Wir wollen eine deutliche Verringerung der Immissionsbelastungen in St. Gilgen und im südwestlichen Ortsbereich von Gilching und dass die Betreiber der Asphalt-Mischanlagen die Auflagen ihrer Genehmigungsbescheide einhalten“.

Um den Überblick zu bekommen, wann und wo die Feinstaub-Werte durch den Betrieb der Mischanlagen in die Höhe schießen, habe die Initiative drei Messanlagen über Gilching verteilt aufgestellt. Im Übrigen mahnt Fiegert, dass auch das Verfeuern von Holz im heimischen Ofen belastend sei und „wir damit der Umwelt keinen Gefallen tun“. Zur Homepage der Initiative geht es unter www.uns-stinkts.info.

Und was macht Oliver Fiegert privat?

„Sehr viel. Vorrangig kümmere ich mich um meine Familie, gehe im Sommer Windsurfen, spiele Tischtennis beim TSV Gilching und gehe Tanzen bei den Boogie-Bären in München. Außerdem spiele ich Gitarre und werkle gerne im Keller mit unterschiedlichen Materialien.

Das klingt ja alles sehr sympathisch…

dennoch eckt er im Rahmen der Gemeinderatssitzungen oft und gerne an. Gibt es dafür einen Grund?

„Ich bin unbequem, weil mir das Lobhudeln nicht liegt und ich deshalb zu oft die Wahrheit sage. Das vertragen viele nicht.“

Und was ist das Ziel für die Kommunalwahl 2026?

„Dass wir wieder die Fraktionsstärke mit zwei Vertretern schaffen, besser aber noch, dass wir etwas zulegen.“

Und wie feiert Oliver Fiegert Weihnachten?

„Ganz familiär zuhause. Die Kinder bestimmen, was es zu Essen gibt. Möglich auch, dass Besuch kommt oder dass wir uns auf Brettspiele konzentrieren. Das Wichtigste aber ist, keine festen Termine zu haben.“


     

Uli Singer

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