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Zwei Urgesteine der MGV-Theatergruppe verabschieden sich

Monika Lange-Hartl und Otto Wildmoser hören nach über 50 Jahren auf

Gilching – „Auch wenn es schwerfällt, man muss loslassen können“, betont Monika Lange-Hartl. Sie und Otto Wildmoser hatten 1976 die Idee, innerhalb des Männergesangvereins Gilching eine Theatergruppe zu gründen. Seither waren beide aktiv am Aufbau wie auch als Schauspieler, Otto Wildmoser zudem als Regisseur, mit dabei. Nach Corona beschlossen beide, aufzuhören und die Zukunft der Theatergruppe in jüngere Hände zu legen.


Für das Interview sitzen wir in der gemütlichen Stube der ehemaligen Sattlerei an der Weßlinger Straße, in der über viele Jahrzehnte lang das Schicksal des Männergesangvereins, 1903 gegründet, wie auch später der zugehörigen Theatergruppe besprochen und bestimmt wurde. „Ja, bei uns war von Anfang an auch die komplette Familie involviert“, erzählt Monika Lange-Hartl. Was auf die Eltern wie auch auf sie als Kind zutraf. Die heute 70Jährige hatte bereits als Grundschülerin jeweils bei Weihnachts- und Nikolaus-Feiern ihre großen Bühnenauftritte. „d’Mama hat die Verserl geschrieben und ich durfte sie aufsagen.“ Rosa Hartl, die Mama von Monika, hat laut Chronik ihren Gatten Hans Hartl, 2. Tenor und Kassier im MGV, in allen Belangen des Vereins unterstützt. Als Hans Hartl 1997 nach 46 Jahren im Amt dieses aus Altersgründen niederlegte, war es für Monika eine Selbstverständlichkeit, die Kasse des Vereins zu übernehmen – was bis heute der Fall ist.

Zurück zur Theatergruppe, die ihre Heimat wie auch der MGV beim „Oberen Wirt“ im Altdorf hat. Damals war es üblich, dass im Fasching ein Sänger des Vereins als Faschingsprinz gekürt wurde, der sich wiederum seine Prinzessin selbst aussuchen durfte, um diese dann auf ungewöhnliche Weise zu präsentieren. 1973 wurde die närrische Regentschaft an Otto Wildmoser übertragen, der sich die zehn Jahre jüngere Monika Hartl als Prinzessin aussuchte. „Er trat als Zauberer auf und ich musste über lange Zeit in einer großen Schachtel mucksmäuschenstill verharren, so lange, bis er mich mit einem Zauberspruch hervorzauberte“, erinnert sich Monika. Seinerzeit entstand auch die Idee, zu Feierlichkeiten im Duo Einakter aufzuführen. „Das kam so gut an, dass wir beschlossen, die Theatergruppe aus der Taufe zu heben. Premiere war 1976 mit dem Drei-Akter Der Hausfreund. Für die erste Veranstaltung liefen mein Papa zusammen mit seinem Sängerkameraden Josef Schäufler von Haus zu Haus, um die Eintrittskarten zu verkaufen. Es war ein Riesenerfolg.“ Seither inszenierte Otto Wildmoser als Regisseur 45 bäuerliche Schwänke, Gastspiele gab es unter anderem in Südtirol und Pasing, in denen sowohl er wie auch Monika tragende Rollen übernahmen. Als Schauspieler trat Wildmoser bereits vor ein paar Jahren zurück, Monika Lange-Hartl spielt heuer erstmals nicht mehr mit.  „Nach einer Knieoperation und nach Corona bin ich gesundheitlich etwas angeschlagen. Und bevor ich mir keine Texte mehr merken kann, höre ich lieber auf und schau‘ auch gerne zu“, sagt sie.  Wie berichtet, hat Wildmoser, der in wenigen Monaten 80 wird,  die Regie für das neue Stück „Die Wiedergeburt von Opa“, das am 8. März Premiere hat, bereits an Herbert Schäufler übergeben. „Monika und ich sitzen aber bei allen Proben im Oberen Wirt mit im Saal und freuen uns, wenn das Theater auch unter neuer Leitung weitergeht und Erfolg hat.“ Uli Singer                

Uli Singer

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